An einem kühlen Herbstnachmittag beschloss Leo, mit seinen Freunden Mia und Ben in den nahegelegenen Wald zu gehen. Die drei waren die besten Freunde und liebten es, Abenteuer zu erleben. Heute wollten sie etwas ganz Besonderes entdecken – eine geheime Höhle, von der Bens Großvater erzählt hatte.
„Es heißt, in der Höhle lebt ein alter Waldgeist“, flüsterte Ben, während sie sich den Weg durch das raschelnde Laub bahnten. Leo und Mia schauten ihn mit großen Augen an. „Wenn man den Geist findet und ihm eine Frage stellt, erfüllt er einem einen Wunsch.“
Die Kinder waren neugierig und vielleicht ein kleines bisschen ängstlich, aber ihre Entschlossenheit ließ sie weitergehen. Nach einigem Suchen erreichten sie eine verborgene Stelle hinter einem dichten Vorhang aus Efeu. Dahinter öffnete sich der Eingang zur Höhle, dunkel und geheimnisvoll.
„Ich gehe voran!“, sagte Leo mutig, aber seine Stimme zitterte leicht. Mit kleinen Taschenlampen bewaffnet, traten sie ein. Der Weg führte sie immer tiefer in die Höhle, bis sie schließlich in einer kleinen Kammer ankamen. Auf den Wänden schimmerten kleine Kristalle im Licht ihrer Taschenlampen, und das Echo ihrer Schritte klang, als würde jemand im Verborgenen lauschen.
„Seht mal, da ist etwas in der Ecke!“, flüsterte Mia und deutete auf einen kleinen Stein, der im Schein der Taschenlampe seltsam grün leuchtete. Als Ben sich bückte, um den Stein zu berühren, hörten sie plötzlich ein leises Murmeln. Eine sanfte, aber tiefe Stimme erfüllte den Raum: „Wer wagt es, meine Ruhe zu stören?“
Die Kinder sahen sich erschrocken an, doch Leo sammelte seinen Mut und trat einen Schritt nach vorne. „Wir sind hier, um einen Wunsch zu äußern“, sagte er mit fester Stimme.
Die Stimme schien zu lächeln. „Nun gut. Einen Wunsch für euch alle – aber bedenkt, dass er ein Geschenk ist, das ihr teilen müsst.“
Die Kinder schauten sich an und nickten. „Wir wünschen uns, dass wir immer Freunde bleiben, egal was passiert“, sagten sie gemeinsam.
Die Höhle wurde plötzlich von einem warmen Licht erfüllt, und das Murmeln des Geistes klang wie ein leises Lachen. „Ein kluger Wunsch“, sagte er. „Möge eure Freundschaft immer so hell leuchten wie die Kristalle an diesen Wänden.“
Dann wurde alles still. Die Kinder schauten sich mit einem Lächeln an und machten sich auf den Heimweg. Sie wussten, dass dieses Abenteuer sie für immer verbinden würde – als beste Freunde und als mutige Entdecker.