Es waren etwa zwei Wochen vor Schulstart und Anna-Maria war schon sehr aufgeregt. Heute würde sie und Professor McGonagall in die Winkelgasse gehen und ihre Schulsachen und Schulroben kaufen. Schnell durch den Kamin von „Onkel Albus“ gefloht und schon standen sie auf besagter Gasse. Viele Zauberer und Hexen wuselten hier herum. Heute waren die Briefe an alle Schüler losgeschickte worden, auf denen das benötigte Equipment aufgelistet war, das man im nächsten Schuljahr brauchen würde. Man sah viele Familien, deren Kinder ihre Schulsachen kaufen mussten. So auch, wer hätte es auch anders gedacht, die Weasleys. Minerva und Anna-Maria steuerten direkt auf die große Familie zu und die Erwachsenen verfielen in ein Gespräch. Auf einmal kamen zwei rothaarige Jungen aus einem Laden und lachten sich kaputt. Die Zehnjährige grinste, als sie die beiden entdeckte rannte sie los und warf sich schon fast in die Arme der Zwillinge. Diese guckten erst verdutzt, bevor sie realisierten, wer ihnen in den Armen lag und das Mädchen herzlich zurück umarmten. „Hey Anna-Maria! - Wie waren- deine Ferien?“, fragten sie immer abwechselnd und die Angesprochene musste schmunzeln. Das hatten die beiden schon immer gemacht. Keiner konnte sie bis jetzt auseinanderhalten oder nicht irgendwann irrewerden, wenn sie dauernd so abwechselnd den Satz des anderen beendeten. Anfangs konnte so etwas manchmal schon echt cool oder eindrucksvoll oder was auch immer für andere sein, aber ab einer bestimmten Zeit schien es dann wohl langweilig oder komisch zu werden.
Die Einzige, die mit all diesen Dingen kein Problem hatte, war wie zu erwarten Anna-Maria. Sie war sogar mittlerweile fast schon immun gegen das Schleichen der beiden oder, wenn sie mal wieder versuchten sie zu erschrecken. Machte sie doch genau dieselben Sachen. Wie viele Streiche allein im letzten Jahr durch sie entstanden waren.
Sie lösten sich voneinander während das Mädchen antwortete: „Gut und eure?“.
Das Mädchen war in der ersten Woche der Ferien bei den Weasleys im Fuchsbau gewesen. Die drei hatten eine schöne Zeit gehabt, waren aber danach nicht mehr dazu gekommen, sich zu schreiben oder einander zu besuchen.
Sie redeten noch eine Weile, bis sich die Erwachsenen dazu entschieden nun endlich wirklich einkaufen zu gehen auch der berüchtigte Harry Potter war dabei, doch mit ihm sprach Anna-Maria kein Wort. Sie hatte Respekt vor ihm. Keine Angst. Aber Respekt.
Natürlich hatten ihr Fred und George schon versichert, dass Harry Potter genauso wie alle anderen Jungen in seinem Alter waren, aber so sehr sie den beiden auch vertraute, so konnte sie nichts gegen diese Ungewissheit tun. Natürlich bestanden die Zwillinge und Minerva darauf, auch gleich dabei zu sein, wenn die Zehnjährige ihren ersten Zauberstab kaufen würde. Angekommen bei Ollivanders standen sie dann vor einem leeren Tresen. „Garrick?“, fragte die Hogwartsprofessorin in die Stille des Ladens herein. Mister Ollivander rutschte wie üblich mit seiner Leiter am Regal zu ihnen und begrüßte sie mit einem „Minerva, wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen! Die Herren Weasley und… Ohhhh. Miss Po- „, doch bevor er den Namen richtig aussprechen konnte, unterbrach ihn McGonagall schnell und erklärte ihm den Grund ihres Besuchs. Den warnenden und zugleich flehenden Blick dabei hatte nur der Ladenbesitzer gesehen. Natürlich verstand er und verschwand mit einem wissenden Lächeln hinter den Regalen.169Please respect copyright.PENANA1aDlOusfRs